Korrekturlesen – wie Sie Texten den letzten Schliff verleihen

Manchmal sieht man seine Fehler nicht auf Anhieb. Korrekturlesen hilft! © Angel Hernandez / Pixabay
Manchmal sieht man seine Fehler nicht auf Anhieb. Korrekturlesen hilft! © Angel Hernandez / Pixabay

Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Entdecker auf einer Reise durch die unendlichen Weiten des geschriebenen Wortes. Jeder Satz, jedes Wort, jedes Komma ist ein Teil der Landschaft, die Sie erkunden. Aber was passiert, wenn Sie auf einen Fehler stoßen? Ein falsch gesetztes Komma, ein Tippfehler, ein Satz, der keinen Sinn ergibt? Es ist, als ob Sie auf eine unerwartete Klippe stoßen oder in ein Loch fallen. Es stört den Fluss Ihrer Reise und kann Sie sogar völlig aus der Bahn werfen.

Hier kommt das Korrekturlesen ins Spiel. Es ist der Prozess, bei dem Sie oder eine andere Person Ihren Text sorgfältig durchgeht, um solche Stolpersteine zu finden und zu eliminieren. Es geht darum, die Klarheit und Verständlichkeit Ihres Textes zu verbessern, damit Ihre Leser eine reibungslose und angenehme Reise durch Ihre Worte haben können.

7 Tipps zum Korrekturlesen – was Sie selbst tun können

Je nachdem, wie ausgeprägt Ihr Schreibtalent oder Ihre Orthografie-Kenntnisse sind, muss es nicht gleich ein professionelles Korrektorat oder Lektorat sein. Dieses eliminiert in Ihrem Dokument zwar alle Fehler und verleiht ihm sprachlich den letzten Schliff, kann aber auch erhebliche Kosten verursachen. Mit einigen einfachen Strategien können Sie den Großteil der Fehler beheben und Ihrem Text so zu einer besseren Qualität verhelfen. Nachfolgend habe ich Ihnen einige Maßnahmen zusammengestellt:

Tipp 1: Nutzen Sie die digitalen Helfer Ihres Textprogramms

Es mag banal erscheinen, doch viele übersehen es – die automatische Prüfung von Rechtschreibung und Grammatik. Jede Textverarbeitungssoftware bietet dieses Feature. Das hilft Ihnen, schon mal die offensichtlichsten Patzer aufzuspüren. Verwenden Sie auch die Funktion „Suchen und Ersetzen“, um beispielsweise doppelte Leerzeichen zu finden und durch ein einzelnes zu ersetzen.

Tipp 2: Verlagern Sie Ihren Text in die physische Welt

Das Korrekturlesen auf dem Bildschirm ist weitaus ermüdender und fehlerträchtiger als auf Papier. Der Ausdruck – insbesondere in einer anderen Schriftart – bietet Ihnen einen frischen Blickwinkel und sensibilisiert Sie für Fehler. Was nach Papierverschwendung klingt, kann Ihnen das Korrekturlesen erheblich vereinfachen.

Tipp 3: Gewähren Sie sich und Ihrem Text eine Atempause

Korrigieren Sie Ihren Text nicht unmittelbar nach seiner Fertigstellung. Ihr Geist benötigt mindestens einen Tag, um sich von Ihrer Schöpfung zu distanzieren. Nach einer schreibfreien Periode werden Ihnen Fehler eher ins Auge springen, als wenn Sie sich sofort wieder ans Werk machen. Meist überlesen Sie Fehler, weil sie die richtige Version im Kopf haben.

Tipp 4: Integrieren Sie Pausen in Ihre Korrekturlese-Routine

Genau wie die Atempause nach dem Schreiben, ist es wichtig, auch beim Korrekturlesen Pausen einzulegen. Niemand kann sich ununterbrochen fokussieren. Planen Sie fürs Korrekturlesen höchstens 45 Minuten am Stück ein und pausieren Sie dann für 15 Minuten. So können sich Ihre Augen erholen und Ihr Gehirn wird wieder aufnahmefähig.

Tipp 5: Seien Sie besonders wachsam bei gängigen Fehlern

Es gibt Fehler, die immer wieder auftreten:

  • Wörter, die leicht verwechselt werden (das/dass oder Sie/sie)
  • Wörter, die gleich klingen, aber unterschiedlich geschrieben werden (seid/seit oder wahre/Ware)
  • Fehlende Buchstaben, insbesondere in Vorsilben (“enlassen” statt entlassen/einlassen oder “vegessen” statt vergessen)
  • Vertauschte Buchstaben (“shcön” statt schön)
  • Uneinheitliche Schreibweisen (aufwändig/aufwendig oder Start-up/StartUp)

Tipp 6: Lesen Sie Ihren Text laut vor

Am effektivsten ist es, wenn Sie den Text laut vorlesen. Einerseits wird dadurch Ihre Lesegeschwindigkeit reduziert, andererseits werden Sie so auf fehlende Worte, falsche Grammatik etc. aufmerksam. Ein Lineal als Lesehilfe oder ein Papier, mit dem Sie den Rest des Textes abdecken, kann dabei nützlich sein.

Tipp 7: Fokussieren Sie sich auf jeweils ein Problem

Wenn Sie kein geübter Lektor sind, der mehrere Textfacetten auf einen Blick beleuchtet, sollten Sie sich beim Korrekturlesen pro Durchlauf auf jeweils nur einen der folgenden Aspekte konzentrieren: Rechtschreibung, Zeichensetzung, Satzstruktur, Absätze, Wortwahl/-wiederholungen. Gibt es einen bestimmten Fehler, der Ihnen immer wieder unterläuft? Fokussieren Sie sich beim Korrekturlesen darauf, genau diesen Fehler zu finden. Vergessen Sie dabei nicht die Überschriften. Häufig werden Überschriften beim Korrekturlesen übersehen.

Professionelles Korrekturlesen – Lektorat und Korrektorat

Ein professionelles Korrektorat oder Lektorat geht noch einen Schritt weiter. Es ist nicht nur eine einfache Fehlerkorrektur, sondern eine tiefgreifende Überarbeitung Ihres Textes. Ein Lektor kann Ihnen helfen, Ihren Schreibstil zu verbessern, Ihre Argumentation zu schärfen und Ihre Geschichte oder Ihre Ideen effektiver zu präsentieren. Es ist, als ob Sie einen erfahrenen Reiseführer an Ihrer Seite hätten, der Ihnen hilft, die beste Route durch Ihre eigene literarische Landschaft zu finden.

Wenn Sie also ernsthaft schreiben, ob es sich um einen Roman, einen wissenschaftlichen Artikel, einen Blogbeitrag oder sogar eine einfache E-Mail handelt, lohnt es sich, einen professionellen Korrektor oder Lektor in Betracht zu ziehen. Es könnte der entscheidende Unterschied sein, ob  zwischen einer holprigen, verwirrenden Reise und einer glatten, erfreulichen Entdeckungsreise durch die Welt Ihrer Worte.

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